Vor der Veröffentlichung sollte jeder Text noch einmal von jemandem durchgelesen werden, der bisher nichts damit zu tun hatte.
Denn alle Beteiligten werden irgendwann betriebsblind. Oder grammatikalische, orthografische und typografische Details sind für ihre Arbeit und ihre Botschaften nicht relevant.
Vielleicht bewegen sie sich auch im Alltag in der angelsächsischen Sprachwelt und übertragen deren Ausdrücke locker ins Deutsche. So wird aus "neighborhood" schnell "Nachbarschaft" anstatt "Viertel", oder "rule of thumb" wird wie selbstverständlich "Daumenregel", wo der Duden doch nur die "Faustregel" kennt.
Korrektorat hat einen anderen Schwerpunkt als Lektorat. Kurz vor Drucklegung sind keine großen Änderungen mehr möglich, weil oft lange Abstimmungen vorausgegangen sind. Daher geht es hier um formale Korrekturen, die nicht mehr mit Ihren Abteilungen abgestimmt werden müssen.
Ich lese seit vielen Jahren Geschäftsberichte, Imagebroschüren und auch lange wissenschaftliche Publikationen Korrektur. Übrigens auch allgemeine englische oder französische Texte, wenn gerade kein Muttersprachler zur Hand ist.